Die Gräfinoriginal: The Countess
- Zitat :
- Erzsébet Báthory (Julie Delpy) wird in die mächtigste Adelsfamilie Ungarns hineingeboren und heiratet standesgemäß. Als ihr Mann stirbt, bleibt sie auch als Witwe und Mutter dreier Töchter eine mächtige Frau, hat sie doch ein Händchen als Vermögensverwalterin. Selbst der König steht in ihrer Schuld. Die wahre Liebe entdeckt sie erst für sich, als sie den viel jüngeren Istvan (Daniel Brühl) kennenlernt. Doch dessen Vater weiß die Liebe der beiden durch Intrigen zu verhindern. Sie fühlt sich alleingelassen und steigert sich in einen Jugendwahn hinein. Das Blut von Jungfrauen soll aus ihr wieder eine begehrenswerte Frau machen. Nach ihrer verspielten Komödie "2 Tage Paris" meldet sich Schauspielerin Julie Delpy mit einer komplett anders gearteten Regiearbeit zurück, mit einem in gedeckten Brauntönen gehaltenen historischen Kostümdrama mit einer Prise Splatter und einem Hauch Satire. Sie interpretiert den Mythos der Blutgräfin Bathory neu und zeigt sie als Opfer von Männerintrigen und Schönheitswahn. Für ihr Unternehmen, das sie als Multitalent stemmt, versammelte Delpy eine prominente internationale Besetzung um sich.
[Beschreibung von Cinemaxx.de]
Ein sehr schöner Film, bei dem es sich lohnt, ihn zu sehen.
Leider wird er meist nur in kleineren Kinos gezeigt (zumindest hier), was ich persönlich sehr, sehr schade finde. Traut man dem breiten Publikum eine solche Geschichte nicht zu?
Nun, nehmt den vielleicht etwas längeren Weg auf euch - es lohnt sich!
Die Gräfin wird von Julie Delpy perfekt verkörpert. Man leidet mit dieser Frau einfach mit. Zwar kann man ihre Taten nicht gutheißen, doch hat man sie zuvor für ihre Stärke und Intelligenz bewundert (wenngleich wegen der kindlichen Grausamkeit auch gefürchtet). Der Grund ihres kommenden Wahnsinns ist schlichtweg die Liebe. Etwas, was man nicht steuern kann und man hat Mitleid mit ihr. Letztlich hatte sie es wohl nicht so gewollt, doch geschehen ist es trotzdem. Warum? Weil Gefühle unwichtig sind.
Besonders schön fand ich, dass die Schuldfrage so ungeklärt bleibt! Alles, was im Film geschildert wird, erzählt uns der Mann, den sie liebte: Istvan. Dieser wiederum kennt es nur von Erzählungen seines Vaters und von anderen. Und gerade dieser hatte Grund, die Gräfin zu vernichten.
Direkte Beweise wurden vor Istvan zurückgehalten, die Geständnisse der Diener entstanden unter Folter.
Wie war es nun wirklich?
Auch die Kostüme sind wunderschön! Ich habe ja ein Faible für alte Kleidung, und da war ich ja glatt neidisch. -lach-
Also auch optisch überzeugend (:
Lediglich Daniel Brühl hat mir nicht ganz gefallen. Istvan, den er verkörperte, wurde als "aufrichtig" bezeichnet. Allerdings wirkte er auch mich mehr... naiv.
Vielleicht lag es auch nur am runden Gesicht ^^'' Wer weiß?
Trotzdem ein schöner Film, ruhig und irgendwie doch spannend. Den werd ich mir sicherlich auf DVD zulegen (: